von Markus Müller |
Kommerz ist das nicht! Die besondere Musik: Devil Doll Wer kennt sie nicht, die Klagen, daß die Popmusik nichts Neues mehr hervorbringt, nur noch die Weiterentwicklung längst bekannter Stilrichtungen oder gar Coverversionen älterer Lieder? Anzusiedeln sind sie im weiten Umfeld der progressiven Rockmusik, kurz ProgRock genannt. Bekannt gemacht, da kommerziell erfolgreich, haben diese Richtung unter anderem Pink Floyd, Marillion und Genesis (die heute aber auf anderen Wegen wandeln). Prog Rock ist vor allem abwechslungsreich und melodisch. Er geht oft nicht beim ersten Anhören ins Ohr, aber dafür kann man Devil Doll nun schreiben Stücke, die zwischen 45 und 70 Minuten lang sind. Am ehesten vergleichen kann man ihre Musik vielleicht mit Klassik, da die Band, die sich aus Italienern und Slowenen zusammensetzt, teilweise mit |
In den Stücken finden sich Orchester-passagen, sakrale Chorgesänge, Geigenparts und Pianostücke, danach Heavy Metal Gitarren. Mal bombastisch, dann wieder traurig und als Krönung ein an die Nieren gehender Soloteil von Mastermind Mr. Doctor, der a capella oder nur mit Klavier-begleitung seinen Emotionen schmerzhaft Ausdruck zu verleihen versteht; das alles mit fließenden Übergängen. Die Stücke schließen alle Gefühle dieser Welt ein, mal melancholisch-düster, dann wieder aufgelockert, weniger bedrohlich, mit ziemlich rockigen Passagen. Mr. Doctor suchte sich seine Mitstreiter im März 1987 unter anderem mit folgendem Anzeigentext zusammen: "A Man is the less likely to become great the more he is dominated by: reason. Few can achieve greatness - and none in art - if they are not dominated by: illusion." Was will man da anderes erwarten? |